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In-Depth Review: Squale 1521 „50 Atmos“ – Der Schweizer Hai mit großer Tradition

Die Squale 1521 „50 Atmos“ sollte dir definitiv ein ein Begriff sein, wenn du ein Fan von Taucheruhren bist. Vor allem die Uhrenmanufaktur Squale sollte dir bekannt sein, doch darauf gehen wir später detailliert ein. Wenn dir die 1521 und ihr Hersteller jedoch noch nicht bekannt sind dann ist das nicht schlimm, denn Squale ist heutzutage eher unter Taucheruhren-Nerds bekannt. Angesichts seiner historischen Bedeutung und dass es sich immer noch um eine der wenigen unabhängigen und familiengeführten Manufakturen auf dem Markt handelt die sich klar auf funktionale und professionelle Taucheruhren konzentriert, ist das jedoch etwas verwunderlich, dass die Marke derzeit noch relativ unbekannt ist.

Wenn du dein Wissen über Taucheruhren erweitern möchtest, dann bist du genau richtig bei uns. In dieser Hands-on-Review werfen wir einen kurzen Blick auf die Geschichte von Squale und auf ihr klassisches Modell, die Squale 1521 „50 Atmos“, als polierte Gehäuseversion mit blauem- und schwarzem Zifferblatt.

Squale Geschichte und Tradition

Squale SA wurde 1946 von Charles von Büren in Neuchâtel, Schweiz, gegründet und hat seinen Ursprung als bekannter Komponentenlieferant für (unter anderem) wasserdichte Gehäuse für die Uhrenindustrie. Ihr Logo eines Hais ist nicht nur besonders cool für Taucheruhren, auch wenn man sicher keinen echten Hai unter Wasser treffen möchte, sondern Squale steht auch wörtlich für das Wort „Hai“ auf Französisch (Neuchâtel ist ein französischsprachiger Kanton der Schweiz). Dieses einzigartige „Squale“-Logo eines Hais wurde in den 1970er Jahren mit Stolz von Uhrenherstellern im Sinne eines Co-Brandings auf dem Zifferblatt als Qualitätszeichen für wasserdichte Uhren präsentiert.

 

In den 1950er und 1960er Jahren gewann das moderne Gerätetauchen, also das professionelle Tauchen mit Presslufttauchflaschen (SCUBA), immer mehr an Bedeutung und wurde als Hobby immer beliebter. Ein Grund dafür waren der berühmte Marineoffizier, Seefahrer und -forscher Jacques Cousteau und die Technikerin Emile Gagan.

Für einen Taucher ist es nicht nur wichtig, sondern auch überlebenswichtig, die Zeit des Tauchgangs genau und zuverlässig messen zu können. Es ist unter anderem wichtig für den verbleibenden Sauerstoff, aber vor allem für das Timing Ihrer Dekompression während des Auftauchens. Dies ist absolut notwendig für jeden Taucher, der längere Zeit in der Tiefe verbracht hat, um den Körper wieder auf seine normale atmosphärische Inertgassättigung zu bringen. Daher war es kein Zufall, dass viele Uhrenhersteller Taucheruhren auf den Markt brachten um die rasant steigende Nachfrage nach funktionalen, wasserdichten Uhren zu bedienen.

Heutzutage spricht man nur noch von „In-House“ Produktion, was bedeutet, dass möglichst alle Teile einer Uhr von ihrem Hersteller selbst gefertigt werden. Damals (und auch noch heute) war es für Uhrenhersteller üblich ihre Komponenten von hochspezialisierten Unternehmen zu beziehen, also Zifferblätter, Gehäuse, Zeiger und Armbänder. Aus diesem Grund war Squale in den 1950er und 1960er Jahren hauptsächlich als Komponentenlieferant für andere Uhrenhersteller tätig – sowohl für kleine als auch für große bekannte Marken wie Blancpain.

Professionelle Zeitmesser für professionelle Taucher

Interessanterweise verewigten die Hersteller, die damals Squale-Komponenten verwendeten, oft nicht nur den eigenen Markennamen, sondern auch den von Squale auf dem Zifferblatt, da Squale als Qualitätsmerkmal und ihr Logo als Gütesiegel galt. Hier ist ein Beispiel einer Vintage Blancpain Fifty Fathoms Squale ref. Y1545 in Edelstahl, hergestellt um 1970, die bei Juwelier Bachmann&Scher angeboten wurde. Diese trägt, wie heute die meisten Squale Modelle, das Haifisch-Logo über der 6 Uhr Position.

Wenn du Squale und seine berühmte Modellreihe 1521 bereits kennst hast du dich vielleicht schon mal gefragt, warum die Blancpain ihre Krone bei „3 Uhr“ hat? Charakteristisch für „von Büren-Gehäuse“ ist, dass sie ihre Krone auf „4 Uhr“ haben und auch Taucheruhren aus dieser Zeit von Blancpain, Doxa, Heuer und anderen hatten mit hoher Wahrscheinlichkeit einen „Hang Krone“ bei „4 Uhr“.

Dieses spezielle Squale-Gehäuse wurde von Blancpain in den 1970er Jahren auf der Fifty Fathoms BUND mit einer komplett schwarzen Lünetteneinlage verwendet, d.h. der offiziellen Uhr für die „Kampfschwimmer“ der Bundeswehr. Auch verschiedene Militäreinheiten vertrauen auf Taucheruhren von Squale, darunter die französischen Bérets. Andere Markenbotschafter dieser Zeit waren Jacques Mayol, der 1970 einen Tiefenrekord im Freitauchen aufstellte und auch in Luc Bessons Spielfilm The Rush of the Deep (gespielt von Jean-Marc Barr) mitspielte.

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Squale „Polipetto“ (basierend auf dem Squale 2002) am Arm eines Tauchers der italienischen „Polizia di Stato“ (Staatspolizei), deren offizieller Ausstatter seit 2016 Squale ist

Neben dem 50 Atmos Gehäuse ist Squale vor allem für das 101 Atmos Gehäuse bekannt, das mit einer charakteristisch abgerundeten Form und ohne die klassischen Hörner daherkommt. Damals war das Gehäuse eines der ersten, das bis über 1000 Meter wasserdicht war. Das charakteristische 101 Atmos Gehäuse findet sich auch in der aktuellen Squale 2002 Serie wieder – mit einer damals wie heute weit überdurchschnittlichen Wasserdichtigkeit von 101 bar.

Quarzkrise – Das Sterbebett vieler Schweizer Uhrenhersteller

Aufgrund der Quarzkrise und der Pensionierung von Charles von Büren in den 1980er Jahren wurde Squale von der italienischen Unternehmerfamilie Maggi übernommen, die zuvor als Squale-Händler in Italien tätig war. Noch heute wird das Unternehmen von der Maggi Familie geführt, mit Andrea Maggi in leitender Funktion. Bis vor kurzem war der Hauptsitz noch in Mailand, die Produktion in Grenchen. Squale wird daher oft als italienische Uhrenmarke angesehen, was angesichts ihrer Historie nicht ganz richtig ist.

Seit 2020 ist die Verwaltung und Produktion von Squale wieder in der Schweiz angesiedelt und ist damit zu seinen Wurzeln zurückgekehrt. Damit ist Squale einer der ganz wenigen Schweizer Uhrenhersteller, die familiengeführt und unabhängig von den Grosskonzernen wie Swatch, Richemont, LVMH oder anderen sind.

Moder, funktional und unabhängig: Squale 1521 „50 Atmos“

Nach dem tiefen Einblick in die wichtige Geschichte von Squales werfen wir einen Blick auf seinen modernen Nachfolger.

Die neue Squale 1521 ist mit verschiedenen Gehäuseoberflächen wie matt sandgestrahlt, poliert und schwarz PVD-beschichtet erhältlich. Alle PVD-Modelle sind vom italienischen Waffenhersteller Beretta beschichtet. Wenn du sich mehr für schwarz beschichtete Squale-Uhren interessierst, kannst du dir unseren Testbericht zur Squale Luminso Aranchia PVD durch lesen. Während die sandgestrahlten und ebenfalls schwarz PVD-beschichteten Modelle mit ihren matten Oberflächen noch „professioneller“ wirken, können die polierten Modelle schon fast als „Dress-Taucheruhren“ bezeichnet werden. Eine „dressy tool watch“ klingt interessant, also werfen wir einen genaueren Blick auf diese polierten Modelle in Schwarz und Blau.

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Squale 1521 Series 026/A Poliert Schwarz an einem Mesh-Armband mit 42 mm Durchmesser an einem 18 cm Handgelenk

Mit einem Durchmesser von 42 mm trägt sich die Uhr überraschend gut und eher wie eine 40 mm Uhr. Der Grund dafür ist, dass das Gehäuse einfach etwas kleiner ist als die Lünette, sodass die Lünette das Gehäuse auch sehr gut schützt. Dieses Uhrengehäusedesign ist wirklich ein Meisterwerk; Es lässt die Uhr am Handgelenk viel kleiner wirken als ihr Durchmesser vermuten lässt und ist zudem auch auch sehr ergonomisch. Das Uhrengehäuse schmiegt sich mit seinen nach unten gerichteten Anstößen förmlich an das Handgelenk und die Dicke von 13 mm inklusive des flachen Saphirglases ist genau richtig für eine Taucheruhr.

Formvollendete Bandanstöße des Squale „von Büren Gehäuses“ an einem 18 cm Handgelenk

Das klassische Erscheinungsbild dieser polierten schwarzen Uhr mit einem Hauch von Orange ist einfach unglaublich und ich habe mich sofort in diese Uhr verliebt. Sie ist die „Daily-Watch“ für jeden Anlass, egal ob zu einem eleganten Dinner oder einem Tauchgang im Meer. Proportionen, Details und Gesamtbalance sind bei dieser Uhr genau richtig, einschließlich eines Hauchs der glorreichen 60er-70er Jahre.

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Die charakteristische Form des „von Büren-Gehäuses“ einer Squale 1521

Die Krone ist nicht nur auf 4 Uhr positioniert, sondern sitzt auch sehr tief im Gehäuse. Der Grund für dieses spezielle Kronendesign besteht darin, unangenehmen Druck auf den Handrücken zu vermeiden und die Krone vor Schlägen und möglichen Beschädigungen zu schützen. Sperrige Kronenschützer werden bei diesem speziellen Gehäusedesign nicht einmal benötigt.

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Der markante orangefarbene Minutenzeiger und ein gut lesbares mattschwarzes Zifferblatt mit applizierter Leuchtmasse auf den Indices

Minuten sind die wichtigste Zeiteinheit bei einem Tauchgang, daher ist der Minutenzeiger orange lackiert, um auch unter schwierigen Bedingungen ein einfaches Ablesen der Tauchzeit zu ermöglichen. Diese wichtigen Minuten sind deutlich auf dem Zifferblatt und auf der Aluminiumlünette mit einem zusätzlichen Leuchtpunkt bei „0“ gekennzeichnet. Neben der Tiefe und der verbleibenden Luft ist die Zeit ein kritischer Parameter vom Einstieg bis zum Aufstieg. Beim Aufstieg sind sie essenziell um die Dekompressionsstopps während des Auftauchens am Ende eines Tauchgangs zu planen und einzuhalten, über die wir bereits gesprochen haben. Eine Tauchlünette wird verwendet, indem die 0-Markierung neben den Minutenzeiger gesetzt wird (die Zeit, wenn man ins Wasser springt); Im Laufe der Zeit kann man die verstrichene Zeit auf der Lünette ablesen ohne sie im Kopf berechnen zu müssen. Es ist schnell vergessen wann man ins Wasser gesprungen ist, nachdem man damit beschäftigt war den faszinierenden Ozean zu erkunden.

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Das berühmte Squale-Hai-Logo mit der zusätzlichen Kennzeichnung der Tiefenbewertung „50 Atmos“ (50 ATM/500 Meter)

Fein aufgetragene Schweizer SuperLumiNova-Leuchtmasse auf dem Zifferblatt markiert die Stundenpunkte und sorgt für eine ausgewogene Orientierung mit Balken bei 6 und 9 Uhr und einem Dreieck auf 12 Uhr, um stets die Orientierung auf dem Zifferblatt zu behalten. Die polierten Modelle haben auch einen polierten Innenring, der schön das Zifferblatt und auch die Leuchtmasse im Dunkeln reflektiert, welches man später im Artikel gut in der Leuchtaufnahme sehen kann.

Squale 1521 mit einem Sonnenschliff-Zifferblatt blau und lebendig wie der Ozean

Wem das schwarze Zifferblatt 1521 noch „zu technisch“ ist, der braucht etwas Farbe auf seiner Uhr. Ein blaues Sonnenschliff-Zifferblatt der Squale 1521 Polished Ocean macht die „klassische Taucheruhr“ mit ihrem polierten Gehäuse noch „eleganter“. Je nach Lichteinfall erzeugt das Zifferblatt verschiedene Blautöne, wie die Sonnenstrahlen in der Meerestiefe oder die Wellen der lebendigen Meeresoberfläche. Dies ist DIE Taucheruhr für den Sommer, nach der Sie gesucht haben; Elegant mit ihrem polierten Gehäuse, verspielt mit ihren Farben und doch eine sportliche „Toolwatch“.

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Squale 1521 Series 026/A Polished Ocean an einem Mesh-Armband mit 42 mm Durchmesser an einem 18 cm Handgelenk

Dieses Modell ist viel extravaganter als sein Bruder mit schwarzen Zifferblatt, obwohl beide gleich vollständig poliert sind. Grund dafür ist nicht nur das markante blaue Sonnenschliff-Zifferblatt im Kontrast zu einem kräftigen blauen Aluminium-Lünetteneinsatz, sondern auch der Kontrast zum orangefarbenen Minutenzeiger; Da Orange und Blau einen komplementären Kontrast erzeugen, der zwischen ihren Belichtungen höher ist als alle anderen komplementären Farbkombinationen. Das verbessert die Ablesbarkeit für Taucher, was wiederum ein Zeichen dafür ist, dass es sich immer noch um eine echte Toolwatch handelt.

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Das Sonnenschliff-Zifferblatt erzeugt lebendige Farben wie das Meer, der komplementäre Minutenzeiger hebt sich hervorragend ab

Eine starke Leuchtkraft darf bei einer echten Taucheruhr natürlich nicht fehlen. Auf Zifferblatt, Zeiger und Lünettenmarkierung aufgebrachte Schweizer SuperLumiNova-Leuchtmasse sorgt dafür, dass die Uhr auch beim nächtlichen Tauchen oder beim Erkunden dunkler Höhlen auf der Suche nach verlorenen Piratenschätzen gut ablesbar ist.

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Swiss SuperLuminova erzeugt ein starkes Leuchten bei Dunkelheut (der polierte Innenring reflektiert diese dabei schön)

Wenn du nach einer noch glänzenderen und eleganteren Taucheruhr suchst, dann wirf einen Blick in unseren Artikel über die Squale Matic 60 ATM Light Blue mit einem gewölbten Saphirglas und einer glänzenden Emaille-Lünette.

Squale 1521 „50 Atmos“ Uhrenarmband-Ratgeber von WATCHBANDIT

Mit einer sehr verbreiteten Bandanstoßbreite von 20 mm passt die Squale 1521 zu fast allen Arten von Bändern. Wenn du nach hochwertigen Uhrenarmbändern suchst mit denen du deine Squale kombinieren kannst bist du bei uns natürlich genau richtig. Um dir einen Eindruck von der Vielseitigkeit dieses Modells zu geben, haben wir diesen Uhrenarmband-Ratgeber mit einigen schönen Kombinationen für dich erstellt:

NATO Armbänder

NATO-Armbänder passen sehr gut zu Taucheruhren; Sie bestehen aus hochwertigem, flachem und strapazierfähigem, aber weichem Sicherheits-Nylon, das außerdem wasserresistent und leicht ist. Die Squale 1521 Series 026/A Polished Black passt besonders gut zu unseren New Bond NATO-Bändern, die als klassische ein- oder auch zweiteilige NATO erhältlich sind.

FKM Kautschuk Armbänder

Wasserdichte Uhrenarmbänder aus Kautschuk sind ein Muss für eine Taucheruhr und vervollständigen sie. Während das Kautschukband im Tropical Style die moderne 1521 zurück in den Stil der 60er und 70er Jahre bringt, verleiht ihr das schlichte glatte klassische Kautschukband ein sauberes und modernes Aussehen.

Perlon- und einteilige NATO Armbänder

Perlon- und einteilige NATO-Bänder sind robust und gleichzeitig besonders leicht, was sie perfekt für heiße und aktive Sommertage macht. Wenn du deine Squale-Uhr nach dem Tauchgang bei einem Spaziergang in der warmen mediterranen Stadt tragen möchtest, kannst du diese leichte und atmungsaktive Armbandoption wählen. Die synthetischen Nylonfasern sind wasserabweisend und robust genug, um nicht auszufransen oder zu reißen. Eine schlanke, verstellbare Edelstahlschnalle ist im Design enthalten und lässt sich sicher befestigen.

 

One thought on “In-Depth Review: Squale 1521 „50 Atmos“ – Der Schweizer Hai mit großer Tradition

  1. Hans Hein sagt:

    Ich habe sehr großes Interesse an dieser tollen Taucher Uhr 👍👍👍

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